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Zähneputzen für den Hund  

 

 

Vorwort

 

Bevor ich meine Technik des Zähneputzens für den Hund vorstelle, sollten einige Dinge vorab erwähnt werden.

 

  1. Zähneputzen für den Hund ist genauso wichtig wie für uns Zweibeiner.
    Vielleicht sogar noch wichtiger. Denn durch die regelmäßige Pflege der Zähne, ist eine regelmäßige Kontrolle der Schnauze gegeben. Zahnstein, Karies, Verletzungen etc. werden frühzeitig erkannt und können schnellst möglichst behandelt werden. Der Hund wird sich leider nicht frühzeitig melden, wenn ein schlechter Zahn droht. Selbst entzündete Zähne werden sehr oft zu spät erkannt. Abgesehen davon, dass diese dann in der Regel ohne alternative Behandlung vom Tierarzt gezogen werden, hatte dieser Entzündungsherd auch noch zu viel Zeit, sich negativ auf den gesamten Organismus des Hundes auszuwirken. Weitere lästige Auswirkungen schlechter Zähne (übler Geruch, hohe Tierarztkosten etc.) lohnen, frühzeitig den Hund an das Putzen zu gewöhnen.

 

 

  1. Der Hund sollte sehr behutsam an das Zähneputzen gewöhnt werden!
    Je länger diese Phase dauert, umso angenehmer wird die Prozedur für beide Seiten. Nichts ist unangenehmer als ein abgebissener Finger, vollgesabberte Klamotten oder ein panischer Hund, sobald er die Zahnbürste sieht. Wenn man es aber richtig macht, ist es für den Hund wie eine Schmusestunde. Der Hund muss es immer als angenehm empfinden! Das Temperament des Hundes und die grundsätzliche Beziehung zueinander bestimmen im wesentlichen den Zeitfaktor bis es funktioniert. Also nichts überstürzen.

 

 

  1. Elektrische Zahnbürsten und Hundzahnpasta sind zu empfehlen.
    Eine elektrische Zahnbürste hat folgende Vorteile:
  • Wegen des schnell vibrierenden Kopfes der Bürste brauchen die Zähne nicht sehr lange „behandelt“ werden. Verglichen mit einer Handzahnbürste ist die „Putzleistung“ im selben Zeitraum also viel größer!
  • Der Kopf der elektrischen Zahnbürste ist in der Regel kleiner als der Kopf einer Handzahnbürste. Gerade bei schmalen Hundeschnauzen (Pointer, Setter) ist dies von Vorteil.
  • Die lästige Hin- und Herbewegung entfällt. Es kann jeder Zahn einzeln ohne große Bewegung geputzt werden.

Die Verwendung einer speziellen Hundezahnpasta dürfte obligatorisch sein. Ordinäre Zahnpasta für den Zweibeiner ist in der Regel mit Frischmachern (Pfefferminz, Menthol etc.) versetzt auf die der Hund so gar nicht abfährt. Anstelle der sehr teuren Hundezahnpasta, die man in jeder gut sortierten Zoohandlung bekommt, kann man sich auch eine eigene zusammenmixen. Diese hat neben dem geringeren Kostenfaktor noch den Vorteil, dass man weiß, was drin ist.

 

 

 

 

Wie gewöhne ich den Hund an das Zähneputzen bzw. an
 die elektrische Zahnbürste?

 

 

Es gibt da sicherlich viele Möglichkeiten einen Hund an das Zähneputzen zu gewöhnen. Bei der Methodenwahl spielen viele Dinge eine Rolle (Temperament des Hundes, Alter des Hundes, Technik, Material, Beziehung Hund/Halter, etc.). Ich kann deshalb hier nur meine Methode vorstellen, die an zwei Hunden unterschiedlichen Charakters wunderbar geklappt hat. Alle anderen Methoden sollten jedenfalls als Grundprinzip haben, dass die Prozedur für den Hund und Hundehalter als möglichst angenehm und stressfrei empfunden wird.  Das ist das Grundprinzip, dem nachfolgende Schritte immer zugrunde liegen sollten!

 

 

Schritt 1: Möglichst immer zur selben Zeit die Zähne putzen.

Da der Hund ein Gewohnheitstier ist,  idealerweise auch immer zur gleichen Zeit (z.B. kurz nach dem Abendfressen).

 

Schritt 2: Immer eine angenehme Atmosphäre schaffen!

Gerade am Anfang ist es wichtig vor dem Putzen ausgiebig mit dem Hund zu schmusen. Dabei sollte spielerisch verstärkt in der Schnauze herumgefummelt werden. Erst wenn es möglich ist, dem Hund die Schnauze jederzeit ohne große Gewalt zu öffnen und dieser sich auch das herumfingern in der geöffneten Schnauze eine längere Zeit gefallen lässt (kein Kopfwegdrehen, beißen oder ähnliches) kann mit Schritt 3 weitergemacht werden.

 

Schritt 3: Gewöhnung an das Geräusch der elektrischen Zahnbürste.

Um den Hund zunächst an das ungewohnte Geräusch der elektrischen Zahnbürste zu gewöhnen, sollte diese in einem gewissen Abstand von ihm im laufenden Zustand platziert werden. Nach und nach wird diese immer dichter an den Hund herangeholt. Sollte dem Hund die Nähe unangenehm sein, die Zahnbürsten wieder ein Stück zurücklegen. Keine Stresssituation für den Hund erzeugen. Mit der Zeit sollte sich die Zahnbürste dann in den Schoß legen lassen, ohne dass sich der Hund davor fürchtet. Erst dann kann mit Schritt 4 begonnen werden.

 

Schritt 4: Gewöhnung an die Berührung mit der elektrischen Zahnbürste

Während der Schmusephase die laufende Zahnbürste in die Hand nehmen und kurzzeitig den Hund an verschiedenen Stellen (Rücken, Hinterteil, Pfoten etc.) berühren. Dann diese wieder beiseite legen und diesen Vorgang regelmäßig wiederholen. Sollte der Hund die Berührung als unangenehm empfinden, zurück zu Schritt 3. Wenn dies einwandfrei und ohne Stress klappt, kann der nächste Schritt in Angriff genommen werden.

 

Schritt 5: Putztechnik mit der elektrischen Zahnbürste Teil 1

Jetzt wird`s ernst! Nun kombinieren wir Übungen aus Schritt 2 mit Schritt 4 und erweitern ein wenig. Wir wollen ja schließlich mal zum eigentlichen Putzen kommen! Zunächst sollte versucht werden, dem Hund die Schnauze ohne große Gewaltanwendung zu öffnen. Danach sollte man mit einer Hand (linken Hand falls Rechtshänder) die Schnauze bzw. der Unterkiefer so umschließen, dass man sie offen halten kann. Man braucht ja schließlich die andere um die Zahnbürste zu führen! Die Zahnbürste sollte man dabei zur besseren Gewöhnung im laufenden Zustand wieder dicht beim Hund platzieren. Bevor man die Zahnbürste jetzt zur Schnauze führt, sollten beide Seiten stressfrei sein. Also so lange üben, bis die Technik des „Schnauzehaltens“ vom Hundhalter beherrscht wird und der Hund dabei keinen Stress empfindet, wenn nebenbei die Zahnbürste brummt. Erst dann mit Schritt 6 weitermachen.

 

Schritt 6: Putztechnik mit der elektrischen Zahnbürste Teil 2

Der Hund wird während ihm die Schnauze gehalten wird kaum in der Lage sein gleichzeitig die brummende Zahnbürste immer zu beobachten. Außerdem wird das Ding zunehmend lauter für ihn, wenn es an seinen Kopf geführt wird. Und es kommt für den Hund noch schlimmer! Dieses brummende Teil will in sein Maul, während er festgehalten wird!!  Dies gilt es nun als letztes zu üben. Jetzt wird die tatsächliche Stressfreiheit des Hundes gegenüber der Zahnbürste geprüft. Ähnlich wie in Schritt 4 wird nun die brummende Zahnbürste mit der verbliebenen Hand langsam Richtung Maul bzw. Kopf geführt. Sobald der Hund Panik bekommt und sich aus dem Schnauzengriff befreien will, die Zahnbürste wieder wegnehmen. Schnauzengriff lösen und ein wenig schmusen. Dann erneut versuchen. Das muss nun solange geübt werden, bis die laufende Zahnbürste ohne Stress für beide Seiten im Maul bewegt werden kann. Das Berühren der laufenden Zahnbürste an den Zähnen und das Verwenden von Zahnpasta ist dann noch mal ein Highlight für beide Seiten, was aber in ähnlicher Manie (wegnehmen->schmusen->weitermachen) bewältigt werden kann. That`s it!

 

 

Da Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, habe ich den grundsätzlichen Putzvorgang an unserem Rüden durch meine reizende Assistentin fotografisch dokumentieren lassen:

 

Bild 1:   Vorab das obligatorische Schmusen. Mir fällt die Putzarie leichter, wenn der Hund wie abgebildet in meinem Schoß liegt. Das muss aber jeder selbst für sich herausfinden.

 

Bild 2:   So halte ich stressfrei und verletzungsfrei die Schnauze. Je nachdem welche Seite geputzt wird, werden die Lefzen entsprechend möglichst weit unten zwischen Ober- und Unterkiefer geschoben. Je weiter unten, umso weiter bleibt das Maul geöffnet und das Arbeiten wird erleichtert.  Da die Lefzen zwischen den Kiefern geschoben sind, kommt der Hund verständlicherweise nicht auf die Idee, in die Finger zu beißen.

 

 

Bild 3:   Hier sieht man deutlich (hoffentlich), dass ich mit dem Zeigefinger und Mittelfinger die Lefzen zwischen Ober- und Unterkiefer schiebe, während ich mit dem Daumen die Lefzen auf der anderen Seite zum besseren Putzen beiseite schiebe. So lassen sich problemlos die hinteren oberen Backenzähne putzen.

 

 

Bild 4:   Nun die andere Seite, wobei lediglich Zeige- und Mittelfinger die Rolle mit dem Daumen tauschen.

 

Bild 5:   Nochmal etwas größer dargestellt. Wenn man mit langen Finger gesegnet ist, kann man gleichzeitig mit dem Daumen die Zunge des Hundes etwas im Zaum halten. In der Regel schmeckt nämlich die Zahnpasta dem Hund, sodass diese ständig in Bewegung ist.

 

Bild 6:  Und auch mal die andere Seite

 

 

Bild 7:   Die vorderen Zähne sind eigentlich am leichtesten zugänglich und sollten somit problemlos zu putzen sein. Ich habe jedoch festgestellt, dass unsere Hunde an den oberen  Schneidezähnen bzw. am Gaumen sehr empfindlich sind. Deshalb als Tipp, möglichst mit der Bürste nur die Zähne bearbeiten und nicht den Gaumen!

 

Bild 8:   Und zu guter letzt „SCHMUSEN“. Dann hat der Hund auch beim nächsten mal wieder Spaß dabei.

 

 

Zu guter letzt noch ein Tipp. Dem Hund so oft wie möglich die Zähne putzen. Am besten jeden Tag. Abgesehen von dem medizinischen Nutzen ist die Prozedur für beide Seiten einfacher, je öfter es gemacht wird. Genau wie „Sitz“ und „Platz“ muss dies ständig trainiert werden. Ich putze jeden Tag die Zähne meiner Hunde und brauche pro Hund maximal 5 Minuten. Soviel Zeit denke ich, sollte man schon erübrigen können. Der Hund wird es spätestens im fortgeschrittenen Alter zu schätzen wissen. Der schrumpfende Geldbeutel wegen der alljährlichen Zahnpflege beim Tierarzt auch. 

 

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